Die Bestimmung des Marktwertes einer Immobilie ist eine Schätzung, die den Preis angibt, den sie auf dem freien Markt erzielen würde. Dabei werden diverse Faktoren wie Lage, Größe, Zustand und Ausstattung der Immobilie sowie aktuelle Marktbedingungen und vergleichbare Verkaufspreise von ähnlichen Immobilien vom Gutachter berücksichtigt. Der Marktwert dient in der Regel privaten Eigentümern, potenziellen Käufern oder Maklern als Orientierungshilfe, um einen realistischen Verkaufspreis zu ermitteln oder die Hypothekenzinsrate festzulegen.

Im Gegensatz dazu ist die Beleihungswertermittlung eine Schätzung des Wertes einer Immobilie als Sicherheit für eine Hypothek oder einen Kredit. Hierbei orientiert sich der Gutachter an den Anforderungen des Kreditgebers, um das Risiko von Verlusten zu minimieren. Ähnliche Faktoren wie bei der Marktwertbestimmung fließen in die Beleihungswertermittlung ein, jedoch wird der Wert hierbei konservativer geschätzt und es werden oft zusätzliche Faktoren wie die Liquidität der Immobilie und ihre langfristigen Aussichten berücksichtigt. Der Beleihungswert wird üblicherweise von Kreditgebern und Banken genutzt, um sicherzustellen, dass der Kreditbetrag im Einklang mit dem Wert der Immobilie und dem Risiko für den Kreditgeber steht. Generell kann man den Hauptunterschied zwischen einer Marktwert- und einer Beleihungswertermittlung darin sehen, dass sie für unterschiedliche Zwecke und Bewertungszwecke verwendet werden. Der Marktwert wird hauptsächlich verwendet, um den Verkaufspreis zu bestimmen und Entscheidungen über den Kauf zu treffen, während der Beleihungswert hauptsächlich zur Einschätzung von Risiken und zur Vergabe von Krediten genutzt wird.